Hübschmanns letztes Werk der ersten Hexade ist ein weiteres Schachspiel, genannt
"Die Eroberung der Neuen Welt", in dem er er den Betrachter mit in die Novi Orbis nimmt. [...]
Als Mexikaner sah ich voraus, wie die Zerstörung unserer Herrschaft beginnen wird. Ich ging hin unter Tränen, weil Mexiko geknechtet und zerstört sein wird. Lassen Sie mich nicht zornig darüber sein, dass die Größe Mexikos zerstört sein wird. [...] Teil eines aztekischen Lied (1)
Hübschmanns letztes Werk der ersten Hexade ist ein weiteres Schachspiel, genannt "Die Eroberung der Neuen Welt", in dem er den Betrachter mit in die Novi Orbis (2) nimmt. Die Erklärungen des Künstlers in seiner Homepage versetzen den Betrachter genügend in die Lage, die Gedanken, die hinter dem Kunstwerk stehen, zu erkennen. Ebenso wie das früher besprochene Schachspiel, "Römer und Ägypter", sind zwei Armeen bereit, den Kampf zu beginnen, und zwar die Spanier gegen die Inkas, Mayas und Azteken. Ein Vergleich zwischen dieser Arbeit und "Römer und Ägypter" zeigt deutlich die Entwicklung des Künstlers. Die Arbeit zeichnet sich durch zartere Körper und Feinheit der Gesichter der Figuren, der Kleider und der militärischen Waffen aus. Ebenso wie bei den Feldern des Brettes, besteht der auffällige Unterschied in den gegensätzlichen Farben der Figuren, ähnlich wie bei den klassischen Figuren, aber ein genauerer Blick zeigt mehr kulturelle Unterschiede. Auf der einen Seite sind die Spanier mit dem König und der Königin im Zentrum aufgestellt. Königin Isabella I. von Kastilien unterstützte Christopher Columbus wirtschaftlich und politisch. Sie war eine der mächtigsten Herrscherinnen der Welt. Sie trägt aristokratische Kleider und die Autorität einer mächtigen Königin ist ihr ins Gesicht geschrieben. Es ist erwähnenswert, dass in diesem Fall die echte Königin, ähnlich der Königin des Schachspiels, mächtiger als der König war. Auf der gegnerischen Seite stehen die Inkas, Mayas und Azteken . Die Königin steht hier in scharfem Kontrast zur Königin Isabella I. in Gestalt und in der Anordnung. Der König, Manco Capac, "der legendäre erste Sapa Inka des Königreichs Cusco und eine Persönlichkeit der Mythologie der Inka" (Manco Cápac) mit seinem mythologischen Stab, "Tupaq-yauri", ist definitiv stärker als die Königin, Manco Cápac selbst wurde als Feuer-und Sonnengott verehrt. Nach der Legende Inti, Manco Cápac und seine Geschwister wurden vom Sonnengott auf die Erde gesandt und kamen aus der Höhle von Pacaritambo, einen goldenen Stab tragend, "Tupaq yauri" genannt. Beauftragt, einen Tempel der Sonne an der Stelle, wo der Stab in die Erde sank, zu schaffen. Sie reisten nach Cusco durch unterirdische Höhlen und bauten dort einen Tempel zu Ehren ihres Vaters Inti. (Manco Cápac) Die Türme in Hübschmanns Arbeiten sind auch eindeutig kulturgebunden. Das koloniale Denken der Königin kommt bei diesen Türmen klar zum Ausdruck. Das Kreuz und die Fahne repräsentieren die Ideologie und die Politik, die dahinter stehen. Das Kreuz wird hier in doppelter Bedeutung verwendet, nämlich als Christentum und als Galgen. Das Miteinander von Religion und Galgen zieht sich durch die Geschichte. Mit anderen Worten, die Religion, die als Retter der Menschheit wirken sollte und gedacht ist als Dekret der Erlösung und Befreiung von der fleischlichen Begierde, entwickelte sich als eine der Säulen der politischen Kräfte. So untermauern die beiden Säulen der Regierung das Christentum als das göttliche Gesetz und das kastilischen Gesetz als das irdische. Die mythologische Bedeutung der eingeborenen Türme ist ebenfalls auffällig. Auf der einen Seite sehen wir Quetzalcoatl(3), in dem er den eine mittelamerikanische Gottheit, deren Name [... bedeutet] "gefiederte Schlange" [...] bei den Azteken, [... Es war] bezogen auf die Götter des Windes, der Venus, der Morgenröte, der Kaufleute und der Kunst, Handwerk und Wissen. Er war auch der Schirmherr des aztekischen Priestertums, des Lernens und des Wissens [....] Für die Azteken war Quetzalcoatl, wie sein Name besagt, eine gefiederte Schlange, ein fliegendes Reptil, (ähnlich wie ein Drache), der eine Grenze schafft (und übertritt) zwischen Erde und Himmel. (Quetzalcoatl)
Auf der anderen Seite befindet sich ein Dämon, ein Beispiel großer Skulpturen aus Stein, die Götterinkarnationen verkörpern und durch Menschenopfer verehrt wurden, insbesondere durch Herausschneiden der Herzen , die ihnen angeboten wurden. (4) Die Läufer, Springer und Bauern wurden sehr unterschiedlich dargestellt. Die Läufer der Spanier sind Papst Alexander VI und ein Kaufmann, die die enge Verbundenheit von Religion und Wirtschaft, die durch die Geschichte nachgewiesen wurde, darstellen. Die Läufer der Eingeborenen sind beide Priester, von denen einer zu den Göttern betet und der andere verehrt die Götter mit Weihrauch.
Während die Springer der Spanier die beiden Autoritäten dieser Fahrten sind, d.h., Columbus und Cortes, die von den Eingeborenen sind wieder Priester. Das Übergewicht von Priestern in der Eingeborenen -Armee zeigt die mangelnde Organisation und stützt sich auf göttliche, mythologische Kräfte statt auf ihre menschlichen Fähigkeiten. Die Bauern auf beiden Seiten sind in statischdynamischen Positionen dargestellt. Obwohl sie klein sind, sind sie in Aktion zu töten und Aggressionen sind in ihren Gesichtern zu sehen. Die Einheimischen sind deutlich unterlegen, da sie keine Rüstungen und Waffen haben. Ein Vergleich zwischen den beiden Armeen zeigt, dass die Seite der Eingeborenen mehr eine mythologischen Tendenz haben und die Seite der Spanier eine mehr imperialistischen Neigung. Diese Neigungen beider Seiten sind auch in "Römer und Ägypter" vorhanden, sodass die Idee der kolonialen Expansion (5) diese beiden Werke miteinander verbindet. Ein präziser Blick beweist, dass auch heute noch die Armeen diese beiden Seiten aufweisen. Der einzige Unterschied ist die Modernisierung der Waffen und Kleider, aber der Rest ist der gleiche brutale Krieg gegen "die Anderen".
Dr. Davood Khazaie
(Literatur-Kunstkritiker und internationaler Kurator)
Übersetzung aus dem Englischen: Jürgen Bosse
Anmerkungen:
(1): Von: Romances de los Señores # 38, übersetzt von JOHN CURL in The Flower Songs of Hungry Coyote zitiert aus The Flower Songs of Hungry Coyote
(2): "Der spanische Gelehrte Petrus Martyr d`Anghiera prägte den Begriff der" Neuen Welt "(Novi Orbis) in einem Schreiben vom 1. November 1492, in dem er sich bezieht auf Columbus erste Reise nach Amerika.
"Zitiert aus : New Worldfile:///D|/Eigene%20Dateien/Extravaganz-in-holz.de/PublikationenDavood%20Khazaie.1%20c%20b%2019.6.11.htm (2 von3)14.09.2013 16:33:35 Hübschmanns letztes Werk der ersten Hexade ist ein weiteres Schachspiel, genannt !"Die Eroberung der Neuen Welt", in dem er de
(3): Die meisten Informationen über diese Gottheit wurden in "Tony Shearers Buch "Herr der Morgendämmerung" (1971) gefunden: Quetzalcoatl und der Baum des Lebens neu veröffentlicht auch unter dem Titel Lord of the Dawn:"Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange von Mexiko." Zitiert von wikipedia : Quetzalcoatl
(4) "El sacrificio humano en Mesoamerika"
(5):"[...] Kolonialismus kann als die Kontrolle eines Volkes durch ein anderes definiert werden, ein kulturell anderes, das eine ungleiche Beziehung mit Unterschieden in der wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Entwicklung zwischen den beiden ausnutzt. (Reinhard 1996, S. 1).
[... Römischen Herrschaft über das antike Griechenland und die russische Kontrolle über Ost-Deutschland waren imperial, nicht kolonial. Kolonialismus, als eine ungleiche Beziehung zwischen menschlichen Gruppen, war sehr oft das Ergebnis des Imperialismus, als politische Tätigkeit mit der Absicht, den Kolonialismus zu etablieren. Auch wenn die Bedeutung des Imperialismus als expansive Politik des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert begrenzt ist, wurde die koloniale Expansion benötigt, um frühere Politik zu erklären"
(Reinhard,?,2240). Von Reinhard W.´s Artikel, "Die Geschichte der Kolonisation und Kolonialismus"
Von: 2010.07.30
Referenz:
Manco Cápac
Quetzalcoatl